NEUE KUNST IN ALTEN GÄRTEN

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Matten Vogel
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Über die Unmöglichkeit zu erkennen

Der Anblick von Maler-Staffeleien in einer Landschaft löst romantische Bilder aus – von gedankenversunkenen Künstlern, die mit ihrer Inspiration und der Natur kämpfen.

Vereinsamte, auf die erst nach dem Tod eintreffende künstlerische und gesellschaftliche Anerkennung hinarbeitende, barettragende Maler – mit oder ohne beide Ohren – latschen morgens hinaus in Gottes Schöpfung mit Leinwand, Pinseln, Farbe und Staffelei im Gepäck.

Hollywood hat dieses Klischee oft bedient und es gehört zu altbewährten Leitmotiven der modernen Künstlerrezeption. Matten Vogels Staffeleien erwecken die Neugierde – und vielleicht auch die neidvollen Sehnsüchte – von Nichtkünstlern, die die Vorteile eines geregelten Einkommens vorgezogen haben.

Sie sind so an Randlagen der Parks aufgestellt, dass wir uns etwa ins Maisfeld begeben müssen, wollen wir das in Arbeit befindliche Landschaftsbild betrachten – das aber aus überdimensionierten Pixeln besteht, so wie wir sie von der Vergrößerung von Digitalfotos kennen.

Ein bestätigender Blick zurück auf den Park löst das gleiche Unbehagen aus, dem die ersten Betrachter impressionistischer Landschaftsmalerei ausgesetzt waren und sich wunderten, ob man dafür wirklich hinaus in die Natur muss.

Begonnene Malerei in Öl auf Leinwand, Größe variabel, Staffelei, 2006



Vita

www.mattenvogel.de

* 1965 in Hannover
1988 – 94 Studium an der HdK, Berlin, Meisterschüler von W. Petrick
2006 Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin

Projekte, Ausstellungen (Auswahl):

2006 „Neue Kunst in alten Gärten”, Lenthe, Kunstraum Kreuzberg / Bethanien, Berlin, Salon Familie Kartenrecht, Berlin
2005 Kuckei + Kuckei, Berlin(E), „40 Jahre GENIE”, show-room-respect, Berlin, „Tatort und Phantombild”, Weimar
„Deep Action”, Kolbe Museum Berlin, „urgent fine arts”, Meinblau, Berlin
2004 Spandau Projektgalerie, Hannover(E), „Panorama”, Kunstverein Hannover, „Set”, Kuckei + Kuckei, Berlin
„Never”, Living Art Museum, Reykjavik
2003 „anonym”, Künstler des Monats, Berlin(E)
„nicht gemalt”, paul.GALERIE, Bremerhaven(E), „Das Atmen der Stadt, ” Haus am Waldsee, Berlin, „Produktion Unit” (ein Projekt der KW Berlin), Arte Fiera Bologna
2002 „zensiert von Matten Vogel”, Kuckei + Kuckei, Berlin(E)
„Perspektiven”, Kunstverein Hannover, „Don”, Chinati Foundation, Marfa – Texas, „pile”, Künstlerhäuser Worpswede, „Berlin – neue Kunststadt”, Opera Paese, Rom
2001 Artist Künstlerbeilagen, Museum für moderne Kunst, München, „Triennale Kleinplastik Fellbach”, Alte Kelter Fellbach, „Ein Treppenhaus für die Kunst”, MWK, Hannover
„Landschaftsmalerei” (Sammlung Deutsche Bank), Landesmuseum Oldenburg
2000 „Selbstschutz”, paul.GALERIE, Bremerhaven(E)
„Sicherheitskonzept”, Junge Kunst e.V., Wolfsburg(E)
„Partie”, Internationales Kunstforum Drewen
„Camping 2000”, Belvedere Saint Romain, Romans
 


Über die Unmöglichkeit zu erkennen

The view of artists’ easels in a landscape trigger off romantic images of artists lost in thought, battling with their inspiration and with nature.

Lonely, beret-wearing artists – with or without both ears – working at the social and artistic recognition that will only come after death, wander off into God’s wide country with canvas, brushes, paints and an easel.

Hollywood often used this cliché and it belongs to one of the most persistent leitmotifs of the modern era’s artist reception. Matten Vogel’s easels awake the curiosity – and maybe also the envy – of non-artists who prefer the advantages of a regular income.

They are set up on the edges of the park in such a manner that we have to walk into the cornfield, for example, if we want to look at the landscape in progress on it, which, however, is comprised of over-sized pixels similar to the ones we know from enlargements of digital photographs.

A confirming view back towards the parks generates the same feeling of discomfort that the first viewers of impressionist landscape paintings must have felt and wondered if it was really necessary to go out into nature to paint something like this.

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