NEUE KUNST IN ALTEN GÄRTEN

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Hina Strüver
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Verzweigung

Es passt zu den inszenatorischen Aspekten historischer Parks und Gärten, dass sie auch als Freiluftschaubühnen für musikalische und theatralische Darbietungen dienten. Und in diesem Kontext kann auch die Performance „Verzweigung” von Hina Strüver im Park des Obergutes in Lenthe gesehen werden. Denn ihre, auf das ritualisierte Einssein mit der Natur zielende Arbeit, das Ineinanderweben ihrer eigenen Person mit einem Baum, hat stark mythologische Züge, wie sie in Kunst und Theater von Barock bis Spätromantik sehr beliebt waren.

Mit Stoffstreifen, die über die Baumzweige geworfen sind und einem Kreisel setzt sie Baum und sich selbst in har-monisierende rhythmische Bewegungen, die den Übergang vom Menschlichen ins Pflanzenreich thematisieren.

Dieser Moment erinnert an einen in Malerei und Bildhauerkunst oft gezeigten Höhepunkt der Geschichte von der schönen Daphne, die von dem Flussgott Peneios in einen Lorbeerbaum verwandelt wurde – die letzte menschliche Züge besitzt, während ihre Finger und Arme sich bereits in die Zweige des Lorbeers verwandeln und ihre Füße Wurzeln schlagen.

Performance
2006



Vita

www.hina.de

* 1974

1994–96 Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für bildende Künste Braunschweig
1996–2001 Studium der freien Kunst bei Johannes Brus, seit 1998 zusätzlich bei John Armleder,
2001 Diplomabschluss mit Auszeichnung, Aufenthalt in Zürich, Fabritzke-WohnKultur

2003 Meisterschülerin bei John Armleder, HBK Braunschweig

Preise und Stipendien:
2004
Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen, Projekt Hawaii
2005 Kunstkredit Basel, Einladung zum Performance-Wettbewerb

Projekte, Ausstellungen (Auswahl):
2006
„HARKAT Kashmir”, Internationales Performance-Projekt in Pakistan/Indien
2006 „critical mass”, 9 Performances im öffentlichen Raum Berlins zur Entstehung von Massenkörper, WM 2006, (in Zusammenarbeit mit der Galerie Henrike Höhn),
2000–2006 Mitbegründerin der Fabritzke-WohnKultur, Zürich
2005 „hina 2005”, 12 Performances im öffentlichen Raum von Zürich, „Jagdfieber”, Ausstellung mit Unkraut & Biopop, message salon, Zürich, Performance Kunsthaus Basel-Land, Kunstkredit Basel, „Das Zelt”, Ausstellung in Braunschweig, Gruppenausstellung Kunstkirche St. Petri, Lübeck, Performance Kunsthof, Schweizer Performancefestival „Der längste Tag”, Performance, Autorenfestival „11.Symphonie der Wasserfälle”, Schweiz, „hina 2005”, Performancekalender im öffentlichen Raum von Zürich(E)
2004 „hina 2004”, Performancekalender im öffentlichen Raum von Zürich(E), 2004 „Wunder der Prärie”, Zeitraum ex!t, Mannheim, „inzwischen”, Ausstellung Kaskadenkondensator, Basel
2003 „Licht an /Licht aus”, MeisterschülerInnenausstellung der
HBK Braunschweig, „Syntosil Typ 60”, Installation in der Silpapier, Zürich
2002 „fly me to the moon” Ausstellung Galerie Station 21 Zürich(E), 2002 „Whale Watching”, Live-Installation Lange Nacht der Museen, Zürichsee(E), „Stadtraum-Privatraum”, Performance, Zeitraum ex!t, Mannheim, „Die Gabe”, Internationales Performancetreffen, Rote Fabrik, Zürich, Performance und Installation im Dadahaus, Zürich, „Gegenüber”, Ausstellung Kunstverein Bayreuth
2001 „wechselbad”, FabritzkeWohnKultur, Zürich, „Hina’s Schrebergarten”, FabritzkeWohnKultur, Zürich, „Expedition”, Performance während der Zürcher Performance-Tage, Unterführung Escher-Wyss, Zürich
2000 „Transfer”, Ausstellung im Bahnhof Braunschweig, „An der Wand-auf den Boden”, Ausstellung Klasse Prof. Brus, TZR-Galerie Bochum, „Gegenüber”, HBK-Galerie Braunschweig, „Transfer”, Ausstellung im Bahnhof Braunschweig mit 13 KünstlerInnen, kuratiert & organisiert von A. Eschment,
S.Godau, S.Mauck und Hina Strüver
1999 „Geparkt”, Ausstellung im Park des FBZ Braunschweig,
künstlerisch-wissenschaftliche Assistenz für Birdlife Seychelles
(Illustration botanischer Phänotypen), Naturschutzinseln Cousin- & Cousine Island, Seychellen
 


Verzweigung

It befits the theatrical aspects of historical parks and gardens that they also served as open-air venues for musical and dramatic presentations. The performance “Verzweigung” (Branching) by Hina Strüver in the park of the Upper Manor in Lenthe can also be interpreted in this context. This is because her work that aims at a ritualized unity with nature by interweaving herself with a tree has the same powerful mythological characteristics once very popular in theatrical representations from the baroque to the late romantic eras.

Using strips of cloth tossed over the tree branches and a top, she sets the tree and herself into a harmonizing rhythmic motion that concentrates on the metamorphosis from the human to the vegetable.

This moment, often portrayed by sculptors and painters, recalls the climax to the story of the beautiful Daphne, who was transformed into a laurel tree by the river god Peneus. She is still seen as a woman here, but her fingers and arms are turning into leaves and branches while her feet are becoming roots of the tree.

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