NEUE KUNST IN ALTEN GÄRTEN

NEUE KUNST IN ALTEN GÄRTEN




Auke de Vries
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Beim Eintreten in den Park verändert sich der Klang der Schritte. Sobald die Besucher den Rasen betreten, endet das Knirschen der Steine unter den Sohlen. Auch das Schrittmaß verlangsamt sich und in entfernten Gedankenregionen entsteht der Wunsch, nur im Moment zu sein. Einfach hier.

Linkerhand lädt ein Laubengang ein, zum Weitergehen und vor allem der unbekannte Blickfang in der Diagonale lässt uns die Schritte weiter nach links wenden.

Die sich öffnende Fläche ist viel weiter, als zu Anfang erwartet. Der Atem geht tiefer und der dualistische Charakter unseres Lebensrhythmus’, der jedem Einatmen ein Ausatmen folgen lässt, scheint sich mit jedem Schritt mehr in dieser Skulptur zu spiegeln. So wie der hohe Himmel darüber. Absichtslos.

Auke de Vries hat mit dem metallischen Material Aluminium und dessen durchaus banal-handfesten Herkommen so gearbeitet, dass sich jetzt knitternde Noblesse und verschwenderische Knautschspuren, eher schon beseelte Faltungen finden, die an solche Stoffe wie Seide oder Taft viel mehr erinnern als an ihren Ursprung. Er hat gespannt Flächiges in ein atmendes Volumen verwandelt.

Dank dieser gelungenen Transformation, die wir beim Nähertreten, Ankommen und Umgehen erst nach und nach als freies und völliges Ungebundensein entdecken, erinnert er vielleicht auch daran, dass es oft gerade die Kunst der Pause, der „freien Zeit” ist, die uns die Zeit erst wirklich nutzen lässt.

Aluminium, Stahl, farbig gefasst
ca. 3 m x 0,8 m Ø
Aluminium
0,85 m x 1,17 m x 0,5 m
2003



Vita

* 1937 in Bergum (Friesland), Niederlande


Lebt und arbeitet in Den Haag
1972–1986 Professor an der Royal Academy of Visual Arts, Den Haag, Niederlande,
1986–1996 Professor an der National Arts Academy, Amsterdam, Niederlande,
Bis heute: Künstler / Berater für den Wiederaufbau der Stadt Esslingen am Neckar, Mitglied des Expertenkomitees for the future Mercedes Benz Brandcenters in Europa,


Werke seit 2000 (Auswahl) Skulpturen im Außenraum:
2000
Skulptur für die Expo 2000, Hannover, D
2000–2001 Tower project, Holzhausen, D
2001 Skulptur für den Palace of Justice, Lelystad, NL, Projekt für den Millenniumpoint, Birmingham, UK
2002 Skulptur für The Floriade 2002, NL,
Skulptur in Tyrebager, Aberdeen, UK,
Skulptur für den Potsdamer Platz, Berlin, D
2004 Neugestaltung des Eingangsbereichs vom Ministry of Foreign Affairs, Den Haag, NL
2005 Skulptur für die Stadt Ede, NL,
Skulptur for 25th jubilee of Queen Beatrix´government, Den Haag, NL
2007 Raum & Kunst, Galerie Seippel, Köln, D,
Skulptur für Royal Netherlands Embassy in Bangkok,Thailand,
Skulptur für die Stadt Wiesbaden,
Skulptur für den Park Sytwende, Leidschendam-Voorburg, NL


Einzelausstellungen seit 2000:
2000/01
Uniformen für eine friesische Armee, Gemeentemuseum, Den Haag, NL, Uniformen für eine friesische Armee, Richmond, UK
2002 Living in Trees,Yorkshire Sculpture Par,Yorkshire, UK
Auke de Vries, Skulpturen und Zeichnungen, De Zonnehof, Amersfoort, NL
Auke de Vries, Skulpturen und Groß-Projekte, Institut Néelandais, Paris, F
2003 After the Rain, Aedes, Kommentar zur Stadt Istanbul,
Skulptur, Istanbul,T, Living in trees, Skulpturen und Zeichnungen, Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg, D
2005 Skulpturen und Zeichnungen, Galerie Nouvelles Images, Den Haag, NL
2006 Skulpturen und Zeichnungen, Galerie Seippel, Köln, D,
After the Rain
2007 Skulpturen und Zeichnungen, Galerie B. Hassner, Wiesbaden, D
2008 Seippel Gallerie Johannesburg, Skulptur, SA
 



The sound of one’s step changes when you enter the park. As soon as the visitors start walking on the grass, the crunch under the soles of their shoes ceases. One’s gait also slows down and the wish develops in distant regions of one’s mind to be just of the moment. Simply here.

On the left a pergola invites us to continue on our way and particularly the unknown eye catcher in the diagonal makes us redirect our steps to the left.

The area that opens up in front of us is much more expansive that we initially expected. One breathes deeper and the dualistic nature of our rhythm of life, which provides that every intake of air is followed by an exhaling of air, seems to be increasingly mirrored in this sculpture with every step we take. Just like the high sky above. Unintentionally.

Auke de Vries worked with the metallic material of aluminum with all its banal and stalwart conventionalisms in such a fashion that crinkling nobelesse and extravagant crumple traces, or more like animated wrinkles are detected which evoke fabrics such as silk or taffeta more than their own origins. He has transformed relaxed two-dimensionally into a breathing volume.

Thanks to this successful transformation, which we gradually discover as free and complete state of being unattached while approaching, arriving, and going around, he perhaps reminds us that it is often the art of the pause for breath, of “free time” that in fact really allows us to make use of the time.

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